belgischer Politiker und Wissenschaftler; Ministerpräsident 1949-1950, 1958-1961 und 1968-1973; Finanzmininister und Wirtschaftsminister; 1951 Vizepräs. des Wirtschafts- und Sozialrats der UN
* 1. April 1905 Lier/Flandern
† 3. Januar 1988 Löwen/Louvain
Wirken
Gaston F. Eyskens stammte aus Lier (Lierre) in Flandern und wuchs zweisprachig (niederländisch und französisch) auf. Er studierte Staats- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Löwen, London, Genf und Chicago und erwarb 1927 an der Columbia Universität in Chicago den Magistertitel. 1931 promovierte er an der Universität Löwen zum Dr.rer.pol., an der er danach als Dozent, dann als Prof. für Wirtschafts- und Finanzwissenschaften lehrte.
Von 1934-35 war E. Kabinettschef im Arbeitsministerium, 1937 Ministerialrat im Ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten. 1939 wurde er Abgeordneter im belgischen Parlament.
Seine eigentliche politische Laufbahn begann nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Er galt als einer der bedeutendsten Nachkriegspolitiker Belgiens und als ein Mann für Krisen. 1945 trat E. in die Regierung als Finanzminister ein. Im Frühjahr 1947 konnte er - damals Vizeministerpräsident - einen großen innenpolitischen Erfolg erringen, als er den Pakt zwischen Sozialisten und Christlich-Sozialen abschloß, der zur Bildung des 5. Kabinetts Spaak vom 19. März 1947 führte, in dem E. erneut das Finanzministerium übernahm. Er behielt dieses Ressort auch im 6. Kabinett Spaak vom 26. Nov. 1948 bis ...